25.07.2015 Bergsteigerin aus Gletscherspalte geborgen

Hallstatt. Glück im Unglück hatten eine deutsche Bergsteigerin (27) und ihre Schwester (26) bei einem Unfall am Hallstätter Gletscher nahe des Hohen Dachsteins (2995 m). Während die 27-jährige in eine Gletscherspalte stürzte und sich nur leicht verletzte, konnte sich die zweite Schwester mit letzter Kraft vor dem Abrutschen halten.

Der Unfall ereignete sich am sogenannten „Randkluftanstieg“ auf den Hohen Dachstein auf einer Seehöhe von etwa 2.800 m. Dieser Weg wird während des ganzen Jahres begangen. Allerdings wurde das Gelände durch das Abschmelzen des Gletschers immer steiler. In den Sommermonaten schmilzt die Schneeauflage am Eis und markante Spalten öffnen sich. Dies dürften die Bergsteigerinnen unterschätzt haben. Sie waren ungesichert und ohne Steigeisen unterwegs. Obwohl sie kurz vorher von tschechischen Bergsteigern gewarnt wurden, rutschte die ältere Schwester abseits vom Weg aus und schlitterte 7 m tief in eine offene Spalte. Die tschechischen Bergsteiger alarmierten die Bergrettung und den Notarzthubschrauber. Der Hüttenwirt der Seethalerhütte und ein anwesender Bergführer leiteten die Bergung ein. Die zweite Frau wurde zwischenzeitlich vom Hubschrauber „Christophorus 14“ aus ihrer dramatischen Lage gerettet. Beide konnten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus Schladming bereits verlassen. „Eine Dachsteinbesteigung über den Randkluftanstieg ist aufgrund der stark fortgeschritten Schneeschmelze derzeit ohne Gletscherausrüstung höchst riskant!“ so Christoph Preimesberger von der Bergrettung Hallstatt „Leider haben sich an dieser Stelle schon wiederholt Unfälle ereignet.“