Spaltensturz am Dachstein

Ein 40-jähriger, gut ausgerüstete Tourenschigeher bestieg am Morgen des 7.11.2021 über den sog. „Randkluftanstieg“ den Hohen Dachstein. Er war alleine unterwegs. Gegen 11.30 Uhr kletterte er auf dem Klettersteig wieder ab und fuhr anschließend mit seinen Tourenschiern über den Gletscher. Im Bereich des Eissteins stürzte er ca. 12m tief in eine Gletscherspalte, die durch den frisch gefallenen Schnee überdeckt und sehr schwer erkennbar war. Eine weiche Schneebrücke dämpfte den Aufprall des Schifahrers.

Ein Bergführer, der mit seinen Kursteilnehmern zuvor genau an dieser Stelle der Gletscherspalte ausgewichen war, beobachtete den Spaltensturz und setzten die Rettungskette in Gang. Der Bergführer verständigte außerdem 4 seiner Kameraden vom Bergrettungsdienst Ramsau, die zufällig auch am Dachstein unterwegs waren. Gemeinsam begannen sie mit der Rettung des Verunglückten, der ansprechbar war, aber über Atemnot und Unterkühlung klagte. Der Mann zog sich in der Spalte seine Steigeisen an und wartete auf Hilfe. Zwischenzeitlich shuttelte der leistungsstarke Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“ weitere Bergretter und einen Alpinpolizisten auf den Dachstein, um die terrestrische Rettung zu unterstützen. Vor Ort herrschte teils sehr böiger Wind.
Auch ein Notarzt und ein Flugretter wurden durch die Flugpolizei aufgeflogen.

Gemeinsam konnte der Tourenschifahrer nach über einer Stunde aus der Spalte gerettet werden. Er lehnte nach Untersuchung durch den Notarzt eine weitere Behandlung oder Einlieferung in ein Krankenhaus ab.

Im Einsatz befanden sich mehrere Mann vom Bergrettungsdienst Hallstatt und Ramsau am Dachstein, ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden, der ÖAMTC Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ aus Salzburg, der Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“, der Polizeihubschrauber „Libelle OÖ“ sowie mehrere Mann vom Seilbahnbetreiber mit einem Ratrak.
Als Alleingänger hatte der Mann am Ende großes Glück, bei seinem Unfall von Zeugen beobachtet worden zu sein!

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