Schwierige Rettung bei Regen aus Seewandklettersteig

Zwei Alpinisten aus Tschechien, ein Mann und eine Frau, gerieten am 26.8.2021 im als sehr schwierig geltenden Seewandklettersteig bei Hallstatt in Bergnot. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit setzten sie einen Notruf ab. Die Bergung gestaltete sich auf Grund des Regens und der Dunkelheit als schwierig und gefährlich.
Obwohl der Wetterbericht ab den Mittagsstunden Regen und Abkühlung ankündigte, stiegen die beiden tschechischen Bergsteiger in den als sehr schwierig (Schwierigkeit D/E) eingestuften Klettersteig bei Hallstatt ein. Zudem erschwerte die durch den Regen der vergangenen Tage entstandene Nässe das Fortkommen in der Wand. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit konnte die bekleidungsmäßig ungenügend ausgerüstete Frau nicht mehr weiter. Ihr Begleiter setzte einen Notruf ab und alarmierte die Einsatzkräfte. Ein ÖAMTC-Rettungshubschrauber und ein ebenfalls alarmierter Hubschrauber der Polizei konnten wegen starker Windböen eine direkte Taubergung nicht mehr durchführen. Darauf wurden 13 Bergretterinnen und Bergretter aus Hallstatt und Obertraun mit den Hubschraubern auf die Gjaidalm (1.739m) geflogen. Die bereits einsetzende Dunkelheit erschwerte neben dem Wind diese Shuttelflüge zusätzlich. Ein am Berg anwesender Alpinpolizist stieg dann mit den Rettern zum Ausstieg des Klettersteiges auf 1.640 m. Von dort wurde ein Bergretter mit einem 200m langen Doppelseil in die 800 m hohe Wand abgeseilt. Die bereits unterkühlte Frau wurde mit trockener Kleidung versorgt und dann nach oben aufgeseilt. Der Mann konnte durch die Bergretter gesichert noch selbst langsam aufsteigen. Bei strömenden Regen erreichten die in Not geratenen Alpinisten und die Rettungskräfte den Ausstieg und mussten dann noch ca. eine Stunde bis zur Gjaidalm weitergehen. Durchnässt erreichten alle gegen 23.30 Uhr die Schutzhütte. Im Einsatz waren 21 Männer und Frauen der Bergrettungsortstellen Hallstatt und Obertraun, 2 Alpinpolizisten und die Feuerwehr Hallstatt zur Ausleuchtung des Landeplatzes.

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