Hallstatt. Trotz der schon lange angekündigten Schlechtwetterperiode stiegen drei tschechische Staatsbürger in den als sehr schwierig, lange und ausgesetzten Klettersteig in der Seewand. Als sie im Schlechtwetter bei Schnee und Kälte nicht mehr weiter konnten setzten sie einen Notruf ab. Bergrettung, ÖAMTC Hubschrauberbesatzung und Alpinpolizei gingen bei der Bergung an die Grenzen des Möglichen.
Die Bergretter aus Hallstatt, Obertraun und Gosau trauten ihren Augen nicht, als bei strömenden Regen die Einsatzmeldung hereinkam. Schlechter als der heutige Tag angekündigt war, geht es nicht mehr. Trotzdem stiegen die zwei Männer und eine Frau in den mit D/E bewerteten und 800 m hohen Klettersteig. Ab der Wandmitte wandelte sich der Regen in Schneefall und der Steig wurde unpassierbar. Die drei Bergsteiger alarmierten die Bergrettung und versuchten sich so gut als möglich gegen das Unwetter zu schützen, was mit der mitgeführten Ausrüstung nur schlecht möglich war. Zudem Teilte sich die Gruppe und einer versuchte noch den Ausstieg zu erreichen. Der Rettungshubschrauber Christophorus 14 aus Niederöblarn konnte die direkte Bergung aus der Wand wegen Nebel nicht durchführen, flog aber mehrere Bergretter unterhalb in die Wand. Nach einem Aufstieg Seilten die Retter einen Mann und eine Frau bis unter die Nebelgrenze. Nach mehreren Versuchen gelang schließlich die Taubergung . Die dritte Person konnte von unten nicht erreicht werden, da der Steig völlig vereist und verschneit war. Bei Sturm, Schneefall und Kälte stieg daher eine Gruppe von 22 Bergretter und Alpinpolizisten vom Krippenstein zur Gjaidalm bis zum Ausstieg des Steiges. Von dort seilten sich Retter zum schon sehr stark unterkühlten Mann ab. Derzeit wird der Bergsteiger vor Ort versorgt und für den Abtransport vorbereitet.